2019 2018 Campill Vigneti delle Dolomiti IGT Vernatsch Weingut Pranzegg Martin Gojer Bozen Südtirol Italien Rotwein
Erzeuger: Weingut Pranzegg
Land: Italien
Region: Südtirol
Bereich: Bozen
Rebsorten: Vernatsch
Alkohol: 12,0 % vol.

Meine Bewertung: 19/20 PLP

Südtirol hat großartige Weine zu bieten, die in den letzten 20 Jahren enorme Qualitätssprünge gemacht haben. Lange Zeit war das vor allem das Verdienst der großen und bekannten  Genossenschaften. Deren Weine kommen allerdings in sehr hohen Flaschenzahlen auf den Markt und werden in großen Teilen konventionell erzeugt – somit nichts für mich … Mittlerweile aber gibt es in Südtirol auch eine ganze Reihe kleinerer Betriebe, die mit biologischen bzw. biodynamischen Mitteln charaktervolle Spitzenweine erzeugen. Das Weingut Pranzegg, benannt nach dem Ansitz oberhalb des Bozener Talkessels, gehört nicht nur dazu: Es ist eines der Aushängeschilder der Südtiroler Naturweinszene.

Dahinter steht ein Qualitätsfanatiker, dessen Namen man mittlerweile nicht nur in seiner Heimat fast ehrfürchtig ausspricht: Martin Gojer. Er betreibt seit 2009 sein Miniweingut und schwimmt ebenso unbeirrt wie erfolgreich gegen den Südtiroler Mainstream.  Und das mit raren Weinen als Abbild ihrer Herkunft, des Jahrgangs und nicht zuletzt auch der Lebensweise der Familie Gojer. Das bedeutet: Die Bewirtschaftung der Anlagen mit sehr altem Rebbestand erfolgt biodynamisch und komplett von Hand. Im Keller ist weniger mehr: Keine moderne Technik, so gut wie keine Eingriffe, lange Spontangärung, lange Reifezeiten auf der Vollhefe, Ausbau im großen Holzfass, minimale Schwefelzugabe, Abfüllung ungeschönt und unfiltriert. Kurzum: Naturprodukte durch und durch mit einem unwiderstehlichen Charakter und der unvergleichlichen Tiefgründigkeit alter Reben. Weine, bei denen jeder Schluck noch mehr Lust auf den nächsten macht …

Der Campill ist 100 % Vernatsch (in Württemberg als Trollinger bekannt) von alten Reben in einer eigenen „Liga“: Man kann nur staunen, was Martin Gojer aus dieser unterschätzten Rebsorte herausholt und welches Potenzial sie haben kann. Die Jahrgänge 2019 und 2018 haben gerade erst ihre Trinkreife erreicht und noch viel Potenzial; vielleicht schwer zu glauben, deshalb einfach (gerne auch leicht gekühlt) probieren …

Eine unterschätzte Rebsorte auf qualitativem Höhenflug!

Meine Bewertung: 19/20 Preis-Leistungs-Punkte

Flaschenzustand

Füllniveau: high fill
Etikett: perfekt
Kapsel: einwandfrei

Weinkritiker

Preis: 25,90 €

pro Flasche 0,75 l