Bei der Klassifizierung für den Bereich Graves – heute als Pessac-Léognan bekannt – wurde Château Haut-Bailly bereits im Jahre 1953 als Grand Cru Classé eingestuft. Doch der ganz große Qualitätssprung kam ab den 2000er-Jahren nach der Übernahme des Weinguts (1998) durch den erfolgreichen US-Bankier und Milliardär Robert „Bob“ Wilmers. Schon früh legte er die Leitung des Weinguts in die Hände von Veronique Sanders, einer Enkelin der Vorbesitzerfamilie. Eine höchst weise Entscheidung, denn sie führte Château Haut-Bailly in die absolute Elite der Bordeaux-Weingüter. Diesen Weg setzt Veronique Sanders auch seit dem Tod des höchst beliebten und geschätzten „Bob“ Wilmers im Jahre 2017 konsequent fort. Für eine weiter erfolgreiche Zukunft wurde 2021 auch ein neu erbauter Weinkeller der Superlative in Betrieb genommen.

Die Weine von Château Haut-Bailly verbinden klassische Bordeaux-Vorzüge wie Finesse und Langlebigkeit mit kalifornischen Attributen wie Fruchtfülle und Trinkgenuss. Diese unwiderstehliche Kombination macht sie für Weinliebhaber in aller Welt zum Objekt der Begierde. Besonders bemerkenswert ist die gleichmäßige Spitzenqualität – auch auch in vermeintlich „bescheideneren“ Jahrgängen. Geradezu exemplarisch für diese Aussage steht der klassisch strukturierte 2008er Haut-Bailly: höchste Eleganz und Finesse, umhüllt von attraktiver Frucht und Aromenvielfalt. Laut Wine Advocate und Robert Parker (96/100 PP) höchstpersönlich ein Kandidat für den „Wein des Jahrgangs“ in Bordeaux. In diesem Fall stimme ich ihm uneingeschränkt zu. Jetzt wunderbar gereift, aber mit Potenzial für weitere 15 Jahre – und das alles zu „unverschämt“ günstigen Preis …

Robert Parker: Kandidat für den „Wein des Jahrgangs“ in Bordeaux!

Meine Bewertung: 20/20 Preis-Leistungs-Punkte