Gemessen an der Produktionsmenge spielt Argentinien schon länger eine bedeutende Rolle auf dem Weltweinmarkt. Qualitativ ist es allerdings noch immer ein schlafender Riese, der gerade aufzuwachen beginnt. Die Pinot Noirs der Bodega Chacra kommen aus dem südlichen Teil Argentiniens und zeigen eindrucksvoll, dass nicht nur in der weit nördlicher gelegenen und in der internationalen Weinszene bereits renommierten Region Mendoza ein Riesenpotenzial für den Qualitätsweinanbau steckt.

Wie bei Cheval des Andes hat auch hier der europäische Weinadel ihre Hände im Spiel: die toskanische Familie der Marchesi Incisa della Rocchetta (Sassicaia). Marchese Piero Incisa, der Enkel von Sassicaia-Schöpfer Mario Incisa, gründete die Bodega Chacra im Jahre 2000 mitten in der „Pampa“, wie die Hochebene in der südamerikanischen Region Patagonien (mit Teilen von Argentinien und Chile) umgangssprachlich genannt wird. Der alte Rebenbestand und die biodynamische Erzeugung der Chacra-Weine sind zwei der Erfolgsgeheimnisse des Weinguts.

Barda ist der „Einstiegswein“ von Chacra – aber was für einer … Der Jahrgang 2014 gilt als ganz großer für Argentinien – und so fällt auch der Barda besonders gut, vor allem aber einen Tick kräftiger als in anderen Jahren aus. Nach einem Pinot Noir von vergleichbarer Klasse zu einem so moderaten Preis wird man lange suchen müssen. Der Barda ist dabei – das „Markenzeichen“ von Chacra – alles andere als ein „Kraftprotz“ und bietet erstaunlich große Finesse. Höchst gelungen sind auch die anderen Jahrgänge – welchen man bevorzugt bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacksund lässt sich am besten bei einer kleinen Vertikalverkostung herausfinden …

Argentinischer Pinot Noir als Preis-Leistungs-Hit!

Meine Bewertung: 20/20 Preis-Leistungs-Punkte