Wer ich bin und was ich will
Noch so ein „Weinguru“ ...
... der anderen vorschreiben will, welche Weine Ihnen zu schmecken haben und welche nicht,
... der es am liebsten hätte, dass die ganze Weinwelt auf sein Kommando hört und ihm blindlings folgt,
... der sein Urteil über Weine und Weingüter für der Weisheit letzten Schluss hält.
Keine Angst: All das bin ich nicht und meine Motive als der Weinmanager sind ganz andere.
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Mein Plädoyer ...
... für Spaß am Weingenuss, gegen Punktewahn und falsche Propheten in 10 Leitsätzen
Mit oberflächlichem Weinwissen prahlen heute schon mehr als genug Möchtegern-Weinkenner-. Die Intension bei meinen Weinseminaren und sonstigen Aktivitäten ist deshalb, das nötige theoretische Rüstzeug und die richtige Technik für eine fundierte Weinverkostung und -beurteilung zu vermitteln.
Eine rein analytische Betrachtung von Weinen unter Ausschluss von Emotionen ist genuss- und spaßfeindlich. Und die Reduzierung auf nüchterne Punkte wird einem Kulturgut und Kultgetränk, wie es der Wein seit Jahrhunderten ist, nicht einmal annähernd gerecht. Ist es nicht viel schöner, emotional im Wein zu schwelgen, über ihn zu philosophieren und ihm ganz subjektiv (das ist nicht gleich laienhaft) zu begegnen?
Eine der lehrreichsten Verkostungen überhaupt ist die mit dem Thema „90 Parker-Punkte +/-1“. Da steht dann plötzlich der einfach gestrickte, leicht marmeladig-überreife Spanier für unter 10 Euro mit gleicher Punktzahl neben dem eleganten, bestens strukturierten Bordeaux Grand Cru Classé für 50 Euro. Und es kommen Zweifel an den Bewertungen des „Weinpapstes“ und seiner Gefolgsleute auf, weil die beiden Weine qualitativ alles andere als auf Augenhöhe sind …
Natürlich sehe ich ein, dass man in der heutigen Zeit an Punkten nicht gänzlich vorbei kommt. Deshalb liefere ich bei meinen Weinangeboten informationshalber auch Bewertungen dazu. Und ich habe mein eigenes Punktesystem entwickelt, das Ihnen echten Nutzwert bringt.
Terroirweine gegen Technikweine – eine „Glaubensdiskussion“, die völlig überflüssig ist. Jeder Weinliebhaber kann für sich selbst entscheiden, was er trinkt und was nicht. Meine Liebe gehört Weinen, die im Einklang mit der Natur erzeugt werden und ihr Terroir ausdrücken. Nicht aber Weinen, die maximalem Technikeinsatz auf den modernen Einheitsgeschmack „parkerisiert“ werden.
Genauso wichtig wie die fundierte Wissensvermittlung über Wein ist mir bei meinen Aktivitäten, den Funken meiner Weinbegeisterung überspringen zu lassen und den Spaß am Wein zu wecken. Das gilt für alle meine Veranstaltungen und Aktivitäten, denn Wein, Genuss und Lebensfreude gehören zusammen.
In der heutigen Weinszene haben ein paar große „Wein-Gurus“ das Sagen und (fast) alle Weinliebhaber laufen ihnen willig hinterher. Viele von ihnen haben das vom amerikanischen „Wein-Papst“ Robert Parker erfundene 100-Punkte-System übernommen, vermutlich nur um auf Welle seines Erfolgs ein wenig mitzuschwimmen. Doch betrachten wir es nüchtern: Wer auf einer 100-Punkte-Skala zuverlässig differenzieren kann, ob ein Wein z. B. 89, 90 oder vielleicht doch 91 Punkte wert ist, der muss an Stelle eines normalen menschlichen Riechorgans ein Hightech-Präzisionsmessgerät im Gesicht sitzen haben. Hört die Weinwelt etwa auf „Mutanten“ oder ist sie einfach nur der Bewertungs- und Rankingsucht verfallen?
Notiz am Rande: Schon seit vielen Jahren werden die berühmten und begehrten PP nicht nur von Robert Parker vergeben, sondern von allen Verkostern seines Unternehmens. Das wird auch in Zukunft so bleiben, obwohl Parker seinen Wine Advocate längst verkauft und sich jetzt praktisch ganz daraus zurückgezogen hat (er verkostet künftig nur noch kalifornische Weine).
Nicht selten sind die Parker-Punkte (PP) das einzige Verkaufsargument für Weine und viele Händler heben sie als die wichtigste aller Information über einen Wein hervor. Das ist dann endgültig der Punkt, an dem sich das Weinbusiness selbst pervertiert. Punkte- und Etikettentrinker sind zu bedauern: Sie werden den Wein und seine „Geheimnisse“ nie richtig verstehen.
Der Weinmanager rät: Schielen Sie nicht nur nach den Punkten und treffen Sie vor allem Ihre endgültige Kaufentscheidung nicht danach. Lesen Sie vorher unbedingt meine Beschreibungen zu den Weinen, denn die sind viel aussagekräftiger und werden einem emotionalen Produkt wie Wein viel besser gerecht als eine Punktzahl.
Vertrauen Sie auf Ihren eigenen Geschmack und nicht nur auf nackte Punkte. Lassen Sie sich nur reinen Wein einschenken – ganz wörtlich und auch im übertragenen Sinne: Das ist mein Schlussplädoyer für natürlich erzeugte Weine, deren Herkunft sinnlich wahrnehmbar ist, und gegen „falsche Propheten“!
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Das Weinmanager-Punktesystem
Die 100-Punkte-Skala: Das schlechteste (!) System
Meine Kritik richtet sich nicht grundsätzlich gegen eine Bewertung von Weinen auch mit Punkten, sondern nur gegen die heutige Bewertungspraxis und den Umgang mit den Punkten. Hier sehe ich große Defizite. Wenn man – wie es die bekannten Verkoster tun – alle Weine bei der Punktevergabe quasi in einen Topf wirft, kann das System nicht funktionieren. Machen Sie einfach Quervergleiche von Weinen mit gleicher Punktzahl – das wird Ihnen die Augen öffnen …
Die Schwächen des Systems treten umso deutlicher zu Tage je differenzierter die Punkteskala ist. Genau aus diesem Grund ist das von Parker erfundene und heute von vielen Verkostern adaptierte 100-Punktesystem in meinen Augen nicht die beste, sondern die schlechteste Punkteskala für die Weinbewertung. Sie gaukelt höchste Genauigkeit vor, ist in Wirklichkeit aber extrem fehleranfällig. Die menschliche Nase ist für ein so feines Raster einfach nicht geschaffen. Gerade noch für vertretbar halte ich das früher gebräuchlichere 20-Punkte-System. Aber auch bei seiner Anwendung muss ein grundlegender Parameter für die Bewertung vorhanden sein.
Preis-Leistungsverhältnis als Hauptkriterium
Im Gegensatz zu den gängigen Bewertungsskalen habe ich als Weinmanager ein alternatives und nachvollziehbares 20-Punkte-System entwickelt, das maximalen Nutzwert bringt. Angepasst habe ich mich lediglich dem allgemeinen Usus, 10 Punkte als niedrigste Bewertung anzusetzen.
Bewertet werden die Weine von mir natürlich nach ihrer Qualität, aber mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis als grundlegendem Kriterium. Deshalb heißen sie auch Preis-Leistungs-Punkte, abgekürzt PLP. Vergeben werden sie von mir in den folgenden fünf Preisklassen:
Preiskategorie 1: Weine von 6,00 bis 14,99 Euro
Preiskategorie 2: Weine von 15,00 bis 39,99 Euro
Preiskategorie 3: Weine von 40,00 bis 99,99 Euro
Preiskategorie 4: Weine von 100,00 bis 249,99 Euro
Preiskategorie 5: Weine ab 250,00 Euro
Erläuterungen zu meinem Punktesystem
- Beim Weinmanager-System kann es in jeder Kategorie 20-Punkte-Weine geben – natürlich aber nicht absolut, sondern immer bezogen auf die jeweilige Preisklasse.
- Meine Bewertungen sind transparenter und verlässlicher als das bei anderen Punktesystemen der Fall ist. In letzter Konsequenz bleiben aber auch sie subjektiv.
- Wenn ein Wein 20 PLP erhält, bietet er in seiner Preiskategorie ein nicht mehr zu übertreffendes Preis-Leistungs-Verhältnis und könnte sich auch eine Kategorie höher gut behaupten.
- Die goldene Mitte, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, sind 15 PLP: Sie entsprechen genau dem, was man in dieser Preiskategorie durchschnittlich an Qualität und Charakter erwarten kann.
- Wenn mir ein Wein dagegen nur 12 PLP wert ist, halte ich ihn in seiner Preiskategorie für überteuert und erhält er gar nur 10 Punkte, beurteile ich das Preis-Leistungs-Verhältnis als miserabel.
Hoher Anspruch: In meine Weinangebote kommen nur Weine, die ich mit mindestens 18/20 Preis-Leistungs-Punkten bewertet habe!
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Zu meiner Person
„Weinmanagement Manfred Hailer“: Seit über 40 Jahren ist der Wein meine große Leidenschaft und als Weinmanager habe ich ihn mittlerweile zum Hauptjob gemacht. Heute betreibe ich ein umfassendes Weinmanagement mit Weinhandel und verschiedenen Dienstleistung rund um unser aller Lieblingsgtränk.
Die größte Freude hat es mir schon immer bereitet, meine Passion mit Gleichgesinnten zu teilen oder „Anfänger“ neu für das spannende Thema Wein zu begeistern. Deshalb habe ich – als meine Weinkompetenz einen angemessenen Stand erreicht hatte – im Jahre 1990 mein erstes Weinseminar gehalten. Der Zuspruch war von Beginn an hoch und so sollten noch viele weitere folgen. Mein Hauptberuf als Angehöriger der schreibenden Zunft hat es mir außerdem möglich gemacht, Beruf und Passion im Bereich Wein- und Food-Journalismus zu verbinden.
Theoretisches Wissen ist zwar wichtig und wertvoll, doch nur mit „Trockenübungen“ wird man nicht zum Weinkenner. Auch hier gilt: Übung macht den Meister – also die Schulung der Sensorik und das Sammeln von Verkostungserfahrung. Deshalb habe ich im Jahre 2008 meine degustatorischen Fähigkeiten mit der Teilnahme an der Deutsch-Österreichischen Meisterschaft im Weinverkosten – ausgerichtet von Vinum, Wirtschaftswoche und Handelsblatt – auf die Probe gestellt. Unter rund 3200 Teilnehmern habe ich mich über die diversen Ausscheidungsrunden für das Finale der besten 40 qualifiziert und am Ende 14. Platz belegt. Damals noch als einziger Finalist, der nicht hauptberuflich mit Wein zu tun hatte. Euer / Ihr Manfred Hailer